1882-1902: 1. Jüdische Einwanderungswelle (Alija)

Die erste Alija dauerte von 1882 bis 1902. Das Gebiet von Palästina gehörte damals zum Osmanischen Reich. Mit der ersten Alija kamen etwa 30.000 jüdische Einwanderer aus Russland, Rumänien und dem Jemen. Die Gründe für die Rückkehr waren vielfältig, etwa die Sehnsucht der Juden nach ihrem historischen Heimatland oder die andauernden Pogrome in Russland.

1897: 1. Zionistischer Weltkongress in Basel

Auf dem Ersten Zionistenkongress hatte Herzl vor allem Unterstützung von Juden aus Osteuropa

Vom 29. bis 31. August 1897 fand in Basel der „Erste Zionistische Weltkongress“ statt. Die Teilnehmer riefen „Zionistische Weltorganisation“ ins Leben und beriefen Theodor Herzl zum ersten Präsidenten. Damit wurde die Idee des modernen, des politischen Zionismus geboren. Freilich, die grundsätzliche Frage war: Wo und wie sollte ein Staat für die Juden aufgebaut werden, wo diese doch überhaupt kein Land hatten? Interessant ist, dass Herzl und andere durchaus überlegten, in Argentinien oder in Uganda Land für einen Staat zu erwerben. Der Kongress verabschiedete ein „Baseler Programm“. Im Kern stand die Forderung: „Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.“ Der Blick fiel auf das seinerzeit osmanisch besetzte Land am Jordan, das Land der Bibel. Herzl schrieb damals in sein Tagebuch: „In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.“

1917: Balfour-Erklärung

Der damalige britische Außenminister Lord Arthur Balfour machte Juden und Arabern jeweils verschiedene Versprechen

Am 2. November 1917 wurde die Balfour-Erklärung veröffentlicht. Sie versprach den Juden eine nationale Heimstätte und den Arabern, dass ihre Rechte nicht beschnitten würden. In dieser Erklärung versichert der damalige britische Außenminister Lord Arthur Balfour den prominentesten Vertreter der zionistischen Bewegung in England, den Zweiten Lord Rothschild, der Unterstützung der Regierung und der britischen Krone beim Aufbau einer nationalen Heimstätte in Palästina.

1920–1948: Britisches Mandat

Am 9. Dezember 1917 kapitulierte die osmanische Stadtregierung von Jerusalem vor den Briten

Das britische Völkerbundsmandat für Palästina kam ab dem Jahr 1917 zustande, als das Osmanische Reich zusammenbrach. Das Mandat wurde offiziell bei der Konferenz von San Remo 1920 an das Vereinigte Königreich übertragen. Auf dem Mandatsgebiet entstanden später das heutige Israel und Jordanien, der Gazastreifen und das Westjordanland.

1922: Teilung des britischen Mandatsgebiets und Abspaltung von Transjordanien

1922 wurde das Emirat Transjordanien vom Mandatsgebiet abgetrennt, das dadurch auf rund ein Viertel der ursprünglichen Größe schrumpfte. De facto erstreckte es sich  von 1922 bis 1948 daher nur noch zwischen Jordan und Mittelmeer.

1922: Das Völkerbundmandat für die Briten „zugunsten der Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“

Das britische Mandat wurde am 24. Juli 1922 ratifiziert. Nach der Balfour-Erklärung sah die Ordnung vor, „dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina beeinträchtigen würde“.

1929: Arabische Massaker an Juden, vor allem im Hebron

Die arabischen Massaker werden auch Massaker von Hebron genannt. Dabei wurden 67 Juden durch Teile der arabischen Bevölkerung Hebrons ermordet. Vorausgegangen waren Unruhen zwischen den verfeindeten jüdischen und arabischen Nationalbewegungen während der britischen Mandatszeit. Das Massaker ereignete sich am 23. und 24. August 1929 und führte zur vollständigen Vertreibung der Juden aus Hebron.

1933: Adolf Hitler wird Reichskanzler in Deutschland

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zum Reichskanzler. Ein Jahr zuvor hatte Hindenburg eine Ernennung abgelehnt. Nur wenige Wochen nach der Machtübergabe an Hitler Ernennung nutzten die Nationalsozialisten ihre Position zur Gleichschaltung und Unterdrückung aller politischen Gegner, insbesondere Juden. Dabei kamen ihnen die Notverordnungen zugute.

1934–1948: Illegale Einwanderung nach Palästina

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kommen jüdische Einwanderer nach Palästina, wie hier 1947 im Hafen von Haifa

Nachdem sich die Lage für Juden in Deutschland und Europa dramatisch verschlechtert hatte, flohen viele Juden in der Zeit von 1934 bis nach dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina. Die britische Regierung hatte für die Einwanderung von Juden strikte Quoten festgelegt und sie teilweise insgesamt verboten. Die Einwanderung jenseits der Quoten war  nach britischem Recht illegal. Der Codename Alija Bet steht für diese Einwanderung tausender Juden aus Europa. Die Mandatsmacht griff jüdische Flüchtlinge auf und brachte sie in Internierungslager auf Zypern. Einwanderung von Arabern ins Mandatsgebiet von außerhalb Palästinas war nicht beschränkt.

1936–1939: Arabische Revolte

Britische Polizisten versuchen im April 1936, eine arabische Menschenmenge in Jaffa auseinanderzureiben.

Die arabische Revolte, beziehungsweise der arabische Aufstand bezeichnet eine Serie von Gewaltakten arabischer Einwohner gegen die in Palästina lebenden Juden und die Briten im Mandatsgebiet von April 1936 bis April 1939. Angeführt wurde der Aufstand von den sogenannten Nationalkomitees, die zunächst einen Generalstreik initiierten. Die Zahl der Aufständischen wird zwischen auf 2.000 bis 5.000 geschätzt, insgesamt waren um die 10.000 Personen beteiligt. Die britische Kolonialmacht schlug den Aufstand mit über 20.000 Soldaten nieder. Die Todesopfer werden auf 3.000–3.700 Araber, 2.000–2.400 Juden und 600 Briten geschätzt.

8. Mai 1945: Der Zweite Weltkrieg endet. Etwa sechs Millionen Juden wurden infolge der antisemitischen Politik Hitlers getötet.

Allein im KZ Auschwitz-Birkenau ermordeten die Nationalsozialisten rund eine Million Juden

Scho’ah oder Holocaust bezeichnen die Vernichtung von rund sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten. Der hebräische Begriff „Scho’ah“ bedeutet „Verderben“, „Untergang“ oder „große Katastrophe“. Die systematische Judenverfolgung begann kurz nach Hitlers Machtergreifung im Jahr 1933. Jüdische Geschäfte wurden boykottiert und jüdisches Personal entlassen. Dies entzog den Juden in Deutschland die politische und wirtschaftliche Basis. Ihre Rechte als Staatsbürger verloren sie in Folge der Nürnberger Gesetze im Jahr 1935. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 folgte die Reichspogromnacht, die vom nationalsozialistischen Regime gelenkte Zerstörung von Einrichtungen jüdischer Bürger. Synagogen, Geschäfte, Wohnhäuser und jüdische Friedhöfe wurden verwüstet. Schließlich begann die planmäßige und grausame Ermordung der Juden in Konzentrationslagern. Erst nach der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands am 8. Mai 1945 zeigte sich langsam das wahre Ausmaß der Verbrechen. Die Judenvernichtung wird in Israel seit der Staatsgründung als Scho’ah bezeichnet. Im Jahr 1959 wurde schließlich der Gedenktag für die Opfer des Holocaust, Jom HaScho’ah, eingeführt.

Bildquellen

Weltkongress
GPO

Br. Mandat
wikipedia | Quelle: Lewis Larsson

Balfour
wikipedia | Quelle: Premier UK, Gemeinfrei

Einwanderung
gemeinfrei

Ausschreitung in Jaffa
wikipedia | Quelle: Agence de presse Meurisse/Gemeinfrei

Auschwitz
Quelle: Bundesarchiv, B 285 Bild-04413/Stanislaw Mucha/CC-BY-SA 3.0